Schiedsrichter der HSG Heilbronn

„Ohne Schiedsrichter läuft kein Spiel“ – die Unparteiischen der HSG Heilbronn

Schiedsrichter stehen selten im Rampenlicht, und doch sind sie unverzichtbar. Auch bei der HSG Heilbronn gibt es engagierte Unparteiische, die Woche für Woche dafür sorgen, dass der Spielbetrieb reibungslos läuft. Zwei von ihnen, Ulla Kurtz und Stefan Löffler, berichten von ihrer Arbeit, den Herausforderungen und dem Nachwuchs.

Engagement aus Leidenschaft

„Wir machen das nicht, weil es einfach ist, sondern weil es uns Spaß macht – und weil es der Verein dringend braucht“, sagt Ulla Kurtz, die schon lange für den HSG im Einsatz ist, ob in der Vorstandschaft oder eben als Schiedsrichterin. Seit einigen Jahren leitet sie regelmäßig Spiele im Bezirk und auf Verbandsebene. Stefan Löffler ist auch schon lange als Unparteiischer unterwegs – jedoch im Fußball. Zum Handball kam er über seinen Sohn, der ebenso wie Stefan als KiHaSL (Kinder Handball Spiel-Leiter) für die HSG die Pfeife im Mund hat. Beide eint der Gedanke, nicht nur selbst aktiv zu sein, sondern dem Verein auch etwas zurückzugeben. „Es ist ein Ehrenamt, klar. Aber eines, das extrem wichtig ist“, betont Ulla Kurtz. Dass Schiedsrichter mehr leisten als nur auf Regeln zu achten, wird im Alltag schnell deutlich. „Manchmal ist man nicht nur Schiedsrichter, sondern auch Pädagoge, Psychologe und Mediator in einer Person“, erklärt Stefan Löffler. Gerade im Jugendbereich sei es entscheidend, Fingerspitzengefühl zu haben: Kinder und Jugendliche sollen Spaß am Sport behalten, auch wenn man mal streng eingreifen muss. Ulla Kurtz nickt: „Wir sind keine Maschinen. Wir müssen Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen – und jeder erwartet, dass sie zu 100 Prozent richtig sind. Das ist ein enormer Druck, mit dem man umzugehen lernen muss.“

Ohne Schiedsrichter geht es nicht

Wie viele Vereine kämpft auch die HSG mit der Hürde, genügend Schiedsrichter stellen zu müssen. Gelingt das nicht, drohen Strafen. „Es wird immer schwieriger, junge Leute dafür zu begeistern“, sagt Ulla Kurtz. „Viele wollen lieber selbst spielen und ihre Freizeit nicht zusätzlich fürs Pfeifen investieren.“ Stefan Löffler sieht darin ein generelles Problem des Sports: „Wir wollen spannende Spiele, wir wollen Emotionen – aber jemand muss auch den Mut haben, auf dem Feld für Ordnung zu sorgen. Das wird leider oft vergessen.“ Dabei sei der Job eigentlich bereichernd. „Man entwickelt ein dickes Fell, lernt, in Stresssituationen klar zu bleiben – das sind Eigenschaften, die einem auch im Berufsleben helfen können“, betont Ulla Kurtz. Stefan Löffler appelliert: „Wir brauchen dringend Nachwuchs. Ohne Schiris läuft kein Spiel – so einfach ist das.“

Nachwuchsarbeit: Die KiHaSL als Hoffnungsträger

Mit dem KiHaSL-Programm gibt es bei der HSG jedoch eine wichtige Basis. Jugendliche ab 15 Jahren können dort erste Erfahrungen sammeln, zunächst in den Spielen der E- und F-Jugend. „Unsere KiHaSL und JuHaSL haben beim Gerümpelturnier zum ersten Mal Spiele gepfiffen“, berichtet Ulla Kurtz stolz. „Natürlich waren sie nervös, aber sie haben das richtig gut gemacht.“ Die jungen Unparteiischen wurden bewusst geschützt: Trainer und Zuschauer waren angehalten, sich zurückzuhalten und die Jugendlichen zu unterstützen. „Das ist ganz wichtig: dass kein „Ohne Schiedsrichter läuft kein Spiel“ – die Unparteiischen der HSG Heilbronn Trainer oder Zuschauer übermäßig Druck auf sie ausübt“, ergänzt die stellvertretende HSG-Vorsitzende. „Das ist der richtige Weg“, meint Löffler, der als KiHaSL der älteren Generation im Handball sowie als erfahrener Fußball-Schiri genau weiß, wovon er spricht. „Wenn wir den Jugendlichen ein sicheres Umfeld geben, bleiben sie auch dabei. Und vielleicht entwickelt sich daraus die nächste Generation an Schiedsrichtern für den Bezirk.“ Als Anerkennung für die Ausbildung gab es Gutscheine für Sportartikel – kleine Gesten, die aber viel Motivation auslösen. Auch eine kleine Vergütung bekommen die Unparteiischen für jeden Einsatz, ebenso wie die Erstattung ihrer Fahrtkosten. Die HSG legt von der eigenen Vereinskasse sogar noch etwas drauf, um zusätzliche Motivation und Wertschätzung zu schaffen.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Für Kurtz und Löffler ist klar: Trotz aller Herausforderungen überwiegt das Positive. „Man hat immer wieder tolle Erlebnisse, sei es ein besonders spannendes Spiel, die Dankbarkeit von Mannschaften oder das Gefühl, Teil einer funktionierenden Gemeinschaft zu sein“, erzählt Ulla Kurtz. Für die HSG Heilbronn sind Schiris nicht nur Pflicht, sondern ein entscheidender Baustein, damit der Verein bestehen kann. Jeder aktive Schiedsrichter entlastet die Kasse, weil er die Quote erfüllt und Strafzahlungen verhindert. „Viele wissen gar nicht, wie groß dieser Beitrag wirklich ist“, erklärt Ulla Kurtz. „Wer pfeift, unterstützt den Verein direkt – auch wenn er selbst gar nicht spielt.“ Darum setzt die HSG alles daran, ihre Spielleiter zu fördern und zu halten: durch Wertschätzung, Unterstützung und Programme wie die KiHaSL.

Ein Appell an die Mitglieder

Für die HSG Heilbronn bleibt die Förderung und Wertschätzung ihrer Schiedsrichter eine zentrale Aufgabe. Denn am Ende sind es Menschen wie Ulla Kurtz und Stefan Löffler, die mit Leidenschaft, Erfahrung und viel Geduld den Spielbetrieb am Laufen halten. Die beiden wünschen sich, dass noch mehr Vereinsmitglieder den Schritt wagen. „Handball ohne Schiedsrichter? Unmöglich“, fasst Ulla Kurtz zusammen und Stefan Löffler ergänzt: „Wenn jemand Interesse hat, Schiri zu werden – wir helfen beim Einstieg, begleiten und unterstützen. Und man wächst unglaublich daran. Wir hoffen einfach, dass noch mehr Leute diesen wichtigen Job übernehmen wollen, denn der Verein braucht uns.“ Die HSG Heilbronn setzt deshalb auf eine klare Botschaft: Wer Lust hat, Verantwortung zu übernehmen, wer Spaß am Handball hat, und den Verein unterstützen möchte, ob jung oder alt, ist als Schiedsrichter herzlich willkommen.

Unsere Schiedsrichter der HSG

Philipp Heinricht

Schiedsrichter

Ulla Kurtz

Schiedsrichterin

Lilly

Schiedsrichterin

Michael Sommerfeld

Schiedsrichter